SU Kreis Höxter Seminar auf der Hegge
Senioren-Union zum politischen Seminar auf der Hegge
In Kooperation mit der Senioren-Union im Kreis Höxter fand kürzlich das schon traditionelle zweitägige Seminar mit dem Titel „Gott und die Welt“ im Christlichen Bildungswerk Die Hegge in Willebadessen-Niesen statt.
Der Vorsitzende der Senioren-Union im Kreis Höxter und ehemalige Landtagsabgeordnete Hubertus Fehring freute sich, viele Teilnehmende zu begrüßen, unter ihnen auch den Kreisvorsitzenden aus Paderborn und Landesvorsitzenden Peter Fröhlingsdorf. Zunächst referierte Dagmar Feldmann, pädagogische Mitarbeiterin der Hegge, zum Thema „Hauptsache gesund! Oder gibt es vielleicht doch Wichtigeres?“. Trotz der großen Bedeutung von Gesundheit für den Menschen, erarbeitete sie zusammen mit den Teilnehmenden, dass Krankheit wichtige Lernerfahrungen bietet vom kleinen Schnupfen bis zu lebensverkürzenden Krankheiten. Letztlich werfe Kranksein Fragen nach Heilung und Heil und damit nach Sinn und Glauben auf.
Am Nachmittag war Dr. Fred-Holger Ludwig aus Bergzabern zu Gast. Der Arzt hatte 40 Jahre eine onkologische Schwerpunktpraxis mit Belegbetten und ist Landesvorsitzender der Senioren-Union in Rheinland-Pfalz und stellvertretender Bundesvorsitzender. Sein Thema war die „Gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum“. Zu diesem Vortrag waren auch die Bürgermeister und ihre Vertreterinnen der zehn Gemeinden im Kreis Höxter geladen. Ludwig erläuterte, dass es deutliche und gravierende Besonderheiten des ländlichen Raumes gebe. So haben Kinder auf dem Land deutlich seltener affektive Störungen und immunmäßig eine bessere Ausgangslage. Er stellte heraus, dass Gesundheitspolitik mit vielen Bereichen verknüpft ist und forderte die verpflichtende Einrichtung eines Seniorenamtes, um gerade älteren Menschen zu ermöglichen, gesund und aktiv zu altern. Auch solle jede Sozialstation zusätzlich mit einer psychosozialen Fachkraft besetzt werden, da, nicht zuletzt durch Corona, viele ältere Menschen psychotherapeutische Betreuung benötigen. Altersdepression zum Beispiel werde in weiten Teilen nicht ausreichend erkannt und behandelt. Die Vision der Seniorenunion geht dahingehend, gerade im ländlichen Raum Sozialpunkte einzurichten, mit einer vom Land fest angestellten Gemeindeschwester, die neben kleineren medizinischen Dienstleistungen (Blutdruck-/Blutzuckermessung) auch eine Ernährungsberatung übernehmen solle. Vor allen Dingen sei die Kommunikation und der persönliche Bezug zu den Menschen ein wichtiger Baustein einer Krankheitsvor- und -fürsorge. In der Diskussion wurde herausgestellt, dass Fachkräfte fehlen und Ärzte lieber in der Stadt als im Dorf arbeiten. Hier seien die Studienplätze, die nicht nur an den NC sondern auch an die Verpflichtung mindestens 10 Jahre eine Landarztpraxis zu führen, ein wichtiger Baustein, der allerdings erst in einigen Jahren greife.